
Fünftes Bild
Ein Zimmer in jenem Waldhäuschen, das in der «Prüfung der Seele» als Baldes Heim angegeben ist. Frau Balde, Felix Balde, Capesius, Strader, später die Seele Theodoras.
Die unberechtigte Begierde, mit der Thomasius Theodora bedrängte und dadurch immer brennendere Furcht in ihre Seele goss, hat sie so sehr geschwächt, dass sie gestorben ist. Gemeinsam mit Strader gedenken Capesius und die Baldes ihrer. Capesius schildert, dass Theodora wie brennendes Feuer in ihrer Seele miterlebt habe, wie Luzifer durch falsche Liebesmacht Thomasius an sie gebunden hatte und wie das ihr Leben aufgezehrt hätte. Strader schmerzen diese Worte und wie grausam sei es, wenn dies Wahrheit wäre. Da erscheint Theodoras Seele. Sie bestätigt Capesius Worte, setzt aber gleich hinzu, dass Thomasius nicht fallen dürfe. Maria habe in ihrem starken Herzen schon die Opferkraft entzündet, die ihn retten könne, doch dürfe Johannes durch seine bereits entwickelten Seherkräfte Theodora nicht in den Geisterreichen wiederfinden, ehe er seine falsche Begierde nach ihr vollkommen überwunden habe. Dazu bittet sie um Straders Hilfe - und auf Capesius deutend verschwindet sie. Dieser gibt nun weitere Aufklärung. Mit Thomasius Hilfe wolle Luzifer das Geisteslicht, das sich Theodora offenbare, für sich erbeuten und dadurch die Wissenschaft, die sich Thomasius durch Erdenkräfte hat erwerben können, für immer in sein Reich bannen. Die Früchte dieser Wissenschaft gingen dann der geistigen Welt verloren. Strader könne dies aber verhindern, wenn es ihm gelänge, das Erdenwissen geistig so zu verwandeln, dass es sich dem Götterwissen nähern könne – doch dazu müsse Strader Geistesschüler des Benedictus werden.