Neuntes Bild
Gegend im Freien, dieselbe wie im zweiten Bild. Johannes; später Maria.
In diesem Bild wird das Motiv der Selbsterkenntnis aus dem zweiten Bild wieder aufgenommen und zugleich auf eine höhere Ebene gehoben. "O Mensch, erlebe dich!" ertönt es nun aus Felsen und Quellen rings um Johannes. Nun empfindet Johannes sein Selbst nicht mehr so zerstreut in alle Wesen dieser Welt, das er Gefahr läuft sich selbst völlig zu verlieren. Vielmehr fühlt er sein Selbst nun so kraftvoll getragen von allen Weltenwesen, dass er darin eine feste und unverlierbare Stütze seines Eigenwesens erleben kann. Nun fühlt er auch in sich die Kraft und den Willen, die Leiden jener Jugendfreundin zu lindern, die durch seine Schuld gestorben war, indem er ihr Selbst in seinem eigenen Selbst wieder aufleben läßt. Das Bild des eignen Wesens erscheint ihm nun nicht mehr in der Drachengestalt, zu der sich seine Verfehlungen aus der Vergangenheit verdichtet haben, sondern es tritt ihm als Lichteswesen entgegen, das ihm das Ziel bezeichnet, dem er in Zukunftszeiten gleichen will. So hell erstrahlt nun sein geistiger Stern, dass dadurch auch Maria, der er so eng verbunden ist, herbeigerufen wird und sein Licht in ihrer eigenen Seele erleben kann.